MEDEA*
Nach Euripides
«Ich gehe bis zum Äussersten», sagt Medea – und sucht dahinter eine Welt, in der auch sie gemeint ist. Wie Gerechtigkeit herstellen, wenn alles aus dem Lot ist? Leonie Böhm nimmt gemeinsam mit der Schauspielerin Maja Beckmann und dem Musiker Johannes Rieder den Mythos und führt ihn über die Tragödie hinaus. Medea* erzählt von Widerstand und Radikalität. Aber auch von dem Wunsch sich zu erholen, zu verwandeln – und über sich hinauszuwachsen.
eingeladen zum Theatertreffen 2021
Schauspielhaus Zürich
Premiere: 19. September 2020, Schiffbau-Box Schiffbau-Box
Inszenierung Leonie Böhm
Kostüm Lena Schön, Helen Stein
Bühne Zahava Rodrigo
Musik Johannes Rieder
Dramarturgie Helena Eckert
Licht Michel Güntert
Mit Maja Beckmann, Johannes Rieder
Fotos © Gina Folly
Johanna
Nach <Die Jungfrau von Orleans> von Friedrich Schiller
Hexe oder Heilige, so lauten die unversöhnlichen Urteile der Jeanne d’Arc Überlieferungen. Mit nur 17 Jahren bricht Johanna auf, um eine schon verloren geglaubte Welt wieder ins Lot zu bringen. Ihre Reise endet auf dem Scheiterhaufen, hunderte Jahre später wird sie wiederum heiliggesprochen. Seitdem wird ihr Mythos politisch aufgeladen: als Ikone eines mutigen Idealismus, als Beispiel für einen fatalen Fanatismus oder als heilbringende Heldin. Johanna ist vieles. Immer wieder dient sie dabei als Bild für all jene jungen Frauen, die scheinbar im Alleingang den Status Quo herausfordern, sei es nun den des Patriarchats, der ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse oder der Klimapolitik.
In Schillers „romantischer Tragödie“ führt Johanna das französische Heer gegen England durch ihren festen Glauben – und mit Gewalt – schließlich zum Sieg. Während bei Schiller Johanna ihr Handeln mit Gott legitimiert, sieht Leonie Böhm hinter dem Mythos Johanna einen Menschen, der sich zwischen Ohnmacht und Allmacht, Zweifel und Wunder, eigenen Visionen und fremden Projektionen ständig transformiert, immer auf der Suche nach Haltung und in der unendlichen Hoffnung auf Veränderung.
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Koproduktion mit dem Schauspielhaus Zürich
Premiere: 17. Dezemberl 2022
Inszenierung Leonie Böhm
Kostüm Lena Schön, Helen Stein
Bühne Zahava Rodrigo
Komposition Fritzi Ernst
Lichtdesign Björn Salzer
Dramaturgie Helena Eckert
Mit Josefine Israel, Maja Beckmann, Wiebke Mollenhauer, Fritzi Ernst
Fotos © Sinne Hasheider