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MEDEA*

Nach Euripides

«Ich gehe bis zum Äussersten», sagt Medea – und sucht dahinter eine Welt, in der auch sie gemeint ist. Wie Gerechtigkeit herstellen, wenn alles aus dem Lot ist? Leonie Böhm nimmt gemeinsam mit der Schauspielerin Maja Beckmann und dem Musiker Johannes Rieder den Mythos und führt ihn über die Tragödie hinaus. Medea* erzählt von Widerstand und Radikalität. Aber auch von dem Wunsch sich zu erholen, zu verwandeln – und über sich hinauszuwachsen.

eingeladen zum Theatertreffen 2021

Schauspielhaus Zürich

Premiere: 19. September 2020, Schiffbau-Box Schiffbau-Box

Inszenierung Leonie Böhm

Kostüm Lena Schön, Helen Stein

Bühne Zahava Rodrigo

Musik Johannes Rieder

Dramarturgie Helena Eckert

Licht Michel Güntert

Mit Maja Beckmann, Johannes Rieder

Fotos © Gina Folly

Passion I und II

Nach Michail Bulgakows Meister und Margarita und Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion

Passion I und II nach Michail Bulgakows Meister und Margarita und Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion: Zwei Geschichten, in deren Zentrum die Liebe und das Leiden stehen, verbunden durch den größten Metaphysiker aller Zeiten: den Teufel selbst...

Etwa 12 Jahre schreibt Michail Bulgakow immer wieder an Meister und Margarita, bis zu seinem Tod 1940, verwirft und ordnet neu, wissend, dass dieser Roman zu seinen Lebzeiten keine Chance auf Veröffentlichung hat. Er schreibt über das Moskau der 1930er Jahre, Stalin und dessen Apparat, die Passionsgeschichte und das Römische Reich, sich selbst, den zum Verstummen gebrachten Autor, und die Liebe zu seiner Frau Jelena. Im Kern begegnen sich die politische und die poetische Macht.

Drei narrative Ebenen sind auf komplexe Weise ineinander verwoben: Zum einen sucht der schwarze Magier Woland, kurz der Teufel, das Moskau der 1930er Jahre heim, im Schlepptau mehrere zwielichtige Gestalten. Gleichmütig zeigt er den Menschen, dass ihre Welt auf Gier, Betrug und Feigheit gebaut ist, und erweist sich weniger als Gottes Gegenspieler denn als großer Metaphysiker. Für seinen jährlichen Satansball, bei dem sich die Sünder*innen der Welt ein Stelldichein geben, sucht er eine Ballkönigin und findet sie in Margarita.

Ihre Liebesgeschichte bildet den zweiten Strang des Romans: Margarita sucht verzweifelt nach ihrem Geliebten, dem „Meister“, einem Schriftsteller, der spurlos verschwunden scheint.

Der schrieb ein Buch mit einer etwas anderen Version der Passionsgeschichte, das er verzweifelt ins Feuer warf, nachdem die Literaturredaktionen es verrissen. Nun verbirgt er sich in der Psychiatrie – dem einzigen Ort, an dem ein Autor wie er in einem Staat, der die Nichtexistenz Gottes für erwiesen hält, überleben kann.

Margarita wird schließlich als Lohn für ihre Begleitung beim Ball den Meister wiederfinden, doch erlöst wird ihre Liebe erst durch den Tod.

Dem großen Jesus-Roman des Meisters, der am Ende doch nicht verbrennt, ist die dritte Ebene innerhalb Bulgakows Roman gewidmet. Er handelt von dem gequälten Pontius Pilatus, der von dem wandelnden Philosophen Jeschua Ha-Nozri (hebräisiert für Jesus von Nazareth) fasziniert ist und ihn doch nicht rettet, von Levi Matthäus, der verpasst, Jeschua zu retten und zum eigenwilligen Autor der Geschichte Jeschuas wird, von Judas, der Jeschua verrät und seinen „Lohn“ erhält. 

Schauspielhaus Bochum

Premiere: 8. Oktober 2021,

Regie, Bühne, Musik  Robert Borgmann

Kostüm Lena Schön, Helen Stein

Lichtdesign  Carsten Rüger

Dramaturgie Angela Obst

Mit  Pierre Bokma, Jele Brückner, Konstantin Bühler, Boris Gurevich, Gina Haller, Risto Kübar, Karin Moog, Steven Scharf, Isabell Weiland, Alexander Wertmann, Jing Xiang, Ruud Zielhorst

Fotos © Armin Smailovic

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